Neben Chemikalien und giftigen Substanzen können dem Hund aber auch Lebensmittel gefährlich werden. Aus Unwissenheit oder mangelnder Vorsicht kommt es immer wieder vor, dass Hunde den Vorratsschrank plündern und sich an vermeintlichen Delikatessen satt essen. Was für den Menschen bekömmlich ist, ist jedoch für Hunde nicht immer verträglich. Eine Reihe von Lebensmitteln sollten deshalb ebenfalls unter Verschluss gehalten und nicht an den Hund verfüttert werden.
Für den Hund giftige Lebensmittel
• Weintrauben
• Schokolade
• Zwiebeln und Knoblauch
• Nüsse
• Obstkerne
• rohe Kartoffeln
• Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Cola und Energydrinks
Symptome einer Vergiftung
Weil Vergiftungen durch eine Vielzahl von Substanzen und Lebensmitteln hervorgerufen werden können, ist auch der Verlauf sehr unterschiedlich. Manche Vergiftungen zeigen sich direkt und führen zu Erbrechen, Ohnmacht, Speicheln oder Herzrasen. Andere verlaufen sehr langsam und wirken im Zeitraum mehrerer Tage und Wochen. Ihr solltet Euer Tier deshalb gut beobachten und seinen Allgemeinzustand stets im Blick haben, damit Euch kleine Veränderungen und Anzeichen einer Vergiftung auffallen.
Folgende Symptome können bei einer Vergiftung einzeln oder in Kombination miteinander auftreten:
• starkes Speicheln
• Erbrechen
• Durchfall
• Zittern
• Taumeln
• Antriebslosigkeit
• Apathie
• Unruhe
• Blasse Schleimhäute
• Ausscheiden von Blut über Kot oder Urin
• unregelmäßiger Herzschlag
• stark geweitete oder verengte Pupillen
• Lähmungserscheinungen
• Beschwerden beim Atmen
• Bewusstlosigkeit
Giftproben sichern
Wenn Ihr Euren Hund im Freilauf dabei ertappt, wie er etwas frisst, das möglicherweise giftig ist, dann versucht, eine Giftprobe mitzunehmen. Vermeidet es, die Substanz mit bloßen Händen anzufassen - es gibt auch Gifte, die über die Haut in den Körper gelangen. Eine umgestülpte Gassitüte kann sich als hilfreich erweisen.
Solltet Ihr zu Hause zerbissene Verpackungsreste von Medikamenten, giftigen Nahrungsmitteln oder Haushaltsreinigern vorfinden, nehmt diese mit zum Tierarzt. Bei der Behandlung der Vergiftung hilft jeder Anhaltspunkt, um die Ursache einzugrenzen und die richtige Therapie zu finden.
Auch Erbrochenes oder ausgeschiedener Kot kann Informationen über das mögliche Gift liefern, zum Beispiel, wenn darin Reste von Schneckenkorn enthalten sind. Wenn möglich, solltet Ihr davon ebenfalls eine Probe zum Tierarzt mitnehmen.
Erste Hilfe bei einer Vergiftung
Solltet Ihr eines oder mehrere der genannten Symptome bei Eurem Hund beobachten, kann schnelles Handeln lebensrettend sein. Neben der Art und Menge des Giftes, das ein Hund zu sich genommen hat, spielt der Zeitraum, der vergangen ist, seit der Hund das Gift gefressen hat, eine wichtige Rolle. Er entscheidet unter Umständen darüber, ob das Leben des Hundes gerettet werden kann.
Im Notfall ist eine gute Vorbereitung deshalb besonders wichtig. Ihr solltet die Telefonnummer des tierärztlichen Notdienstes Eurer Stadt in Eurem Handy speichern, am besten auch auf Reisen. So erhaltet Ihr schnell eine Auskunft darüber, welche Tierarztpraxis oder Klinik Notdienst hat - Stift und Zettel bereithalten. Eine telefonische Ankündigung beim Tierarzt ist sinnvoll, damit das Praxis-team auf Euch vorbereitet ist.
Ansonsten gilt: Ruhe bewahren! Es hilft niemandem, wenn Ihr in Panik verfallt und kopflos handelt, am wenigsten Eurem Hund. Leint ihn an und lasst Euch wenn möglich von einem Helfer zur Tierklinik fahren, damit Ihr Euch auf Euren Hund konzentrieren könnt. Bringt ihn bei Bewusstlo-sigkeit in die stabile Seitenlage und haltet die Atemwege des Hundes frei.
In der Praxis angekommen hilft dem Tierarzt jede Information, die Ihr ihm zu der Vergiftung Eures Hundes geben könnt. Mögliche Fragen, die er stellen könnte, sind diese:
• Ist bekannt, was der Hund zu sich genommen hat?
• Wann hat der Hund das Gift aufgenommen?
• Wie viel Gift hat der Hund aufgenommen?
• Gibt es eine Giftprobe oder eine Probe von Erbrochenem oder Kot?
Vergiftungen Vorbeugen
Um das Risiko zu reduzieren, dass Hunde giftige Substanzen aufnehmen und das im schlimmsten Fall mit ihrem Leben bezahlt, macht ein sogenanntes Anti-Giftköder-Training für Hundebesitzer und ihre Tiere Sinn. Hunde lernen, dass die Aufnahme von gefundenen „Leckerbissen“ im Gebüsch oder am Wegrand tabu ist. Ein verbindliches „Aus“ wird ebenfalls trainiert, und das auch auf Distanz.
Jeder Bereich, in dem ein Hund sich frei bewegt, sollte zudem hundesicher gemacht werden. Egal ob Eure Wohnung, das Zuhause der Schwiegereltern, die Urlaubsunterkunft oder im Auto mit Hund: Läuft Euer Hund dort frei und ist nicht permanent unter Aufsicht, weil er sich zum Beispiel zeitweise im Garten aufhalten darf, solltet Ihr einen prüfenden Blick werfen, gegebenenfalls die Garagentür verschließen und riskante Dinge vorsorglich in Schränken oder hinter verschlossenen Türen verstauen, damit der Hund nicht versehentlich dorthin gelangt.
http://www.stadthunde.com/magazin/gesundheit/hundekrankheiten/vergiftungbeimhund.html